Interaktionelles Coaching an der Julius-Leber-Schule seit 2015

Ein pädagogisches Modellprojekt zur Entwicklung der Beziehungskompetenz für Schüler(innen) in der Julius-Leber-Schule in Reinickendorf

 

Projektzeitraum: Januar 2015 bis Dezember 2018

Ziel des Projektes ist es, mit auffälligen Schüler(inne)n, denen spezifische psychosoziale Kompetenzen fehlen, um im Schulalltag zu bestehen, die defizitären sozialen „Ich-Funktionen“ nachzuentwickeln und die vorhandenen Kompetenzen auszubauen.

Damit werden Voraussetzungen für eine reibungslose(re) Kommunikation im Alltag und in der Schule geschaffen. Durch eine gezielte Förderung steigen nicht nur die Chancen auf eine erfolgreiche schulische Integration, sondern auch die Fähigkeit, sich in sozialen Situationen zurecht zu finden.

 

Um dies zu unterstützen, sollen auch die Lehrer(innen) und Sozialarbeiter(innen) geschult und begleitet werden. Ansonsten bleibt die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die interpersonellen Probleme der Klient(inn)en ihre Beziehungen zu den Fachkolleg(inn)en bestimmen, dort aber nicht in der Weise ausgesprochen werden können, wie es zu einer Nachentwicklung wichtiger Ich-Funktionen förderlich wäre.

 

Mit Hilfe einer speziellen pädagogischen Diagnostik soll ein/e entsprechend geschulte/r Trainer/in der Denkzeit-Gesellschaft individuelle Problemlagen erkennen und die Interventionen danach ausrichten. Methodisch wird dabei das pädagogische Einzeltraining „Denkzeit-interaktionell“ zugrunde liegen, das aus einer Verschmelzung der therapeutischen psychoanalytisch-interaktionellen Methode und dem klassischen Denkzeit-Training besteht.

 

Inhalte der wöchentlichen „interaktionellen Coaching“-Gespräche sind die Beziehungserfahrungen und inneren Konflikte der Schüler(innen). Nach jeder Sitzung werden die Fähigkeiten des Klient(inn)en, seine/ihre Fortschritte und seine/ihre Schwierigkeiten mit Hilfe eines hierfür entwickelten und vielfach erprobten Untersuchungsbogens (Streeck 2010) eingeschätzt. In regelmäßigen Abständen werden Gespräche mit den Lehrerinnen und Lehrern und den Sozialpädagogen und -pädagoginnen geführt, um die Veränderung und die Erkenntnisse zu besprechen sowie das weitere Vorgehen zu planen.

Die Gespräche finden jede Woche für eine Schulstunde statt. Der Coach ist einem Tag in der Woche vor Ort, seit diesem Jahr an zweiten Tagen pro Woche.

 

Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Projekt nach der Pilotphase (Januar bis Dezember 2015) weiter gefördert. Mittlerweile laufen die interaktionellen Coachings im 4 Jahr.

 

 

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