Das Blickwechsel-Training im Justizvollzug Hessen

 

Mit dem Blickwechsel-Training haben wir ein radikalisierungspräventives, phänomenübergreifendes Einzeltraining für junge Menschen entwickelt, dem die Annahme zugrunde liegt, dass sich vor allem junge Menschen mit bestimmten psychosozialen Einschränkungen vom Beziehungsangebot radikaler Gruppierungen angezogen fühlen.

 

Beim psychodynamisch fundierten, pädagogischen Blickwechsel-Training handelt es sich um ein v. a. sekundärpräventives Angebot für junge Menschen, die aufgrund innerpsychischer und interpersoneller Einschränkungen radikalisierungsgefährdet sind, sich gerade radikalisieren oder sich bereits radikalisiert haben, sich aber noch im Einstiegsprozess befinden. Das Ziel des Trainings ist es, in 40 Sitzungen à 45 Minuten mithilfe der Pädagogischen Interaktionsdiagnostik (basierend auf der psychoanalytisch-interaktionellen Methode), die Selbst- und Beziehungsregulationsfunktionen auszumachen, deren defizitäre Entwicklung eine Hinwendung zu demokratie- und menschenfeindlichen Inhalten und Gruppierungen begünstigen und die Klient(inn)en bei der Nachreifung dieser Selbst- und Beziehungsregulationsfunktionen zu unterstützen. Dazu liegt ein zielgruppenspezifisches Manual vor, die Trainingsinhalte werden individuell auf die Bedürfnisse der Klient(inn)en angepasst.

 

Die Inhaftierung geht, gerade für junge Menschen, mit einer hohen psychischen Belastung einher. Radikale Ideologien fungieren in dieser Phase als entlastende Alternative. Insbesondere junge Menschen mit Problemen in der Identitätsentwicklung, die auf innerpsychische und interpersonelle Einschränkungen, bspw. in den Bereichen Selbstwert, Gewissensbildung, Antizipation, Affektwahrnehmung und -steuerung zurückgeführt werden können, fühlen sich von diesen Gruppierungen oftmals angezogen - auch weil sie dort Entlastung finden und den Anschluss, der ihnen in anderen sozialen Gruppen oft verwährt bleibt. Für diese jungen Menschen wurde das Blickwechsel-Training konzipiert. Schwächen und Stärken des Klienten/der Klientin werden mithilfe der prozessual verlaufenden Pädagogischen Interaktionsdiagnostik erfasst und individuell in die gemeinsame Arbeit einbezogen. Insbesondere an den, für die Radikalisierungstendenzen als maßgeblich geltenden, Funktionen wird gezielt gearbeitet und damit eine psychische Stabilisierung des Klienten/der Klientin angestrebt.

 

In Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministerium der Justiz (Stabstelle NeDis) wird das psychodynamisch fundierte, pädagogische Blickwechsel-Training nun als ergänzende Maßnahme im hessischen Justizvollzug angeboten. Hierfür bilden wir in 2021 und 2022 pädagogische und therapeutische Fachkräfte weiter, die das Blickwechsel-Training anschließend in einer ausgewählten Justizvollzugsanstalt des Bundeslandes anbieten. Die Trainer(innen) können selbstständig auf Honorarbasis über die Denkzeit-Gesellschaft Blickwechsel-Trainings vor Ort anbieten oder über den eigenen Träger arbeiten und dafür mit der Denkzeit-Gesellschaft eine Kooperation eingehen.

 

Mehr zu den Grundlagen des Blickwechsel-Trainings erfahren Sie hier.

 

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                          In Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministerium für Justiz.

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