Denkzeit-Sozialkompetenztraining: Ein Gruppentraining zur Unterstützung der Nachreifung psychosozialer Kompetenzen

Die Denkzeit-Gesellschaft bietet seit einigen Jahren ein Gruppen-Programm zur Förderung sozialer Kompetenzen an. Dieses Programm wurde ursprünglich, im Rahmen eines großen Projektes zur Förderung der Schulen, für Schulklassen an Brennpunktschulen entwickelt. Da es sich dort bewährt hat, wurde es bald auchfür andere Zielgruppen weiterentwickelt.

Wie die anderen Denkzeit-Programme so ist auch dieses Programm manualisiert und modularisiert und enthält konkrete aufeinander aufbauende Übungen zur gezielten Arbeit an sozialen Kompetenzen, die als Schutzfaktoren gegen Delinquenz gelten.

Folgende psychosoziale Kompetenzen werden gezielt gefördert, wie z.B.:

  • das Gewahrwerden der eigenen selektiven Wahrnehmung, das Erkennen der Affektausdrücke anderer die Kontrolle der eigenen Neigung, anderen Personen feindselige Absichten zu unterstellen, Perspektivenübernahme und Empathie, die Fähigkeit in konflikthaften Situationen Handlungsalternativen zu entwickeln, die Antizipation der Folgen eigenen Handelns, die retrospektive, kritische Bewertung des eigenen Handelns, die differenzierte(re) Wahrnehmung eigener Affekte, die Kontrolle aggressiver Impulse, die Erhöhung der Frustrationstoleranz. das Erkennen von wutauslösendenen Situationen, die Entwicklung von moralischem Urteilsvermögen.


Das Manual ist auf dissoziale Jugendliche und Heranwachsende angepasst, so dass diese ideal gefördert werden können. Individuelle sozialkognitive Einschränkungen und interpersonelle Schwierigkeiten können Berücksichtigung finden. Die Geschwindigkeit der Arbeit wird an den Lernerfolgen der Teilnehmer orientiert.


Zielgruppe

Junge Straffällige, die einen Mangel an sozialen Kompetenzen aufweisen und bereit sind, sich in einer Gruppe darüber auseinander zu setzen. Nicht erforderlich sind metakognitive oder hohe kognitive Fähigkeiten. Für planvolle, manipulative Täter mit flachem Affekterleben mit einer erheblichen Delinquenzbelastung in Quantität und Qualität ist im Einzelfall zu prüfen, ob eine Teilnahme angeraten ist.

Eine hohe kognitive Leistungsfähigkeit ist ebenso wenig erforderlich, wie metakognitive Kompetenzen. Die jungen Menschen müssen also nicht „über“ Situationen nachdenken oder gar sprechen können, sondern können „in“ der Situation neue Erfahrungen machen, die eine Nachreifung anregen. Es ist vermutlich aufgrund nachhaltig wirkender psychischer Beschädigungen nicht in allen Fällen möglich zu einer bewussten Reflexionsfähigkeit zu kommen. Eine Nachreifung kann jedoch

unterhalb dieser Schwelle stattfinden, sofern die Trainer(innen) in interaktioneller Gesprächsführung erfahren sind.

Schwerpunkte der einzelnen Module

Das Manual zu diesem Gruppentraining teilt sich in drei Module, wie das auch bei den Einzel-trainings-Programmen von Denkzeit der Fall ist. Fokussiert wird auf Soziale Informationsverar-beitung, Affekte kontrollieren und moralisches Denken und Handeln. Damit werden zunächst die kognitiven Aspekte des sozialen Miteinanders angesprochen. Es wird also der Frage nachgegangen, welche (meist nicht bewussten) Prozesse laufen ab, wenn ich mich in einersozialen Situation befinde. Daran schließt sich das zweite Modul an: Affekte kontrollieren. Hier liegt der Schwerpunkt auf dem Umgang mit dem schwierigen Gefühl der Wut. Zunächst sollen die Insassen erkennen, dass es unterschiedliche Intensitäten von aggressiven Gefühlen gibt, denen unterschiedliches Handeln

folgt. Die Strategien sind dabei sehr individuell und lassen sich nicht für alle jungen Menschen gleichermaßen anwenden. Während der eine an die Konsequenzen seiner Handlung denken sollte, wenn „die Wut kommt“, kann ein anderer sich Erleichterung verschaffen, in dem er sich in Gedanken Rache ausmalt und wieder ein anderer Jugendlicher würde damit möglicherweise seine Aggressivität noch steigern und kann sich nur kontrollieren, wenn er sichaugenblicklich aus der Situation entfernt. Im dritten Modul geht es um moralisches Denken und Handeln. Dieses sehr komplexe Thema kann in diesem Rahmen nur angerissen werden und die Arbeit daran soll zum Nachdenken anregen. Es soll den Insassen der Gehalt moralischer Situationen deutlich werden und sie sollen sich mit verschie-denen moralischen Regeln und ihrem Sinn auseinandersetzen. Es soll unbedingt vermieden werden, vermeintlich „richtiges“ moralisches Verhalten vorzugeben. Die Chance liegt darin, dass die Jugend-lichen verstehen, dass wir moralische Regeln zum gemeinsamen Leben brauchen und dass sie sich kontextuell ändern können und dass „gute moralische Regeln“ weder allgemeingültig noch starr sind.

 

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